Kuba- eine abenteuerliche Rundreise durch ein wunderschönes Land
Los ging das Ganze mit der Überlegung, wie denn der Urlaub 2018 verbracht werden könne.
Nach vielen Ideen da und dort, kam Kuba ins Spiel. Die 2 Wochen sollten in eine Woche organisierte Rundreise und
anschließend eine Woche Badeurlaub in Varadero geteilt werden. Die ersten Recherchen im Internet brachten vieles, aber nicht das
was wir uns vorgestellt hatten. Einmal war es die Routen, zum anderen der Preis, der - im Nachhinein gesehen - meist schon etwas überzogen war.
Unabhängig von der Kuba-Planung hatten wir für Ende Januar ein Wochenende im Harz gebucht. Bereits am ersten Abend fiel uns im Restaurant ein, dem Aussehen
nach nicht aus dem Harz stammender Kellner auf. Am zweiten Abend hörten wir, dass er aus Kuba kam. Also fragten wir nach und
verabredeten uns für Sonntagmorgen zum Frühstück. So erfuhren wir, zwar sehr kompakt aber aus "erster Hand" vieles über Urlaub in Kuba.
Mit dem neuen Wissen und viel Literatur über Kubareisen begann die Planung neue Formen anzunehmen. Als erstes wurde die
organisierte Rundreise verworfen, Individualität war uns doch lieber. Und eine ganze Woche Strand - auch nicht unser Ding.
Nach vielen verschiedenen Ideen und Impulsen aus Internetberichten und Büchern stand fest, dass Kuba auf eigene Faust das
Richtige sei
Dank Internet liesen sich preiswerte Flüge buchen, ein passendes Angebot für den Leihwagen war ebenfalls zu finden. Die Unterkunft für die ersten
4 Tage in Havanna organisierte "unser" Kubaner. Weitere Übernachtungen sollen von Kuba aus individuell bebucht werden.
Es gab noch vieles was im Vorfeld zu beachten und zu besorgen war, aber nach und nach war alles beisammen und auch der Tag des
Abflugs war da. High Noon hob der A340 in Frankfurt ab, nach gut 11 Stunden am Fensterplatz und mit bester Versorgung durch die Crew der Lufthansa
landen wir in Panama. 5 Stunden später ging es weiter mit Copa-Airline nach Havanna, wo wir kurz vor 1 Uhr morgens aufsetzen. Um dreiviertel zwei sind dann auch unsere
Koffer auf dem Band und wir machen uns - Abholung war auf 02:00 Uhr verabredet - auf zum Geld tauschen bzw. am Automaten holen - wir gehen mal "CUC-en". Auf dem Weg zum
Geldautomaten heftete sich der erste Taxifahrer an unsere Fersen und erst nach x-ten maliger Erklärung verstand er, dass wir
abgeholt werden und zog ab. Der Geldautomat funktionierte gewöhnungsbedürftig und spuckt dann brav die CUC, die ehemalige Touristenwährung Kubas
aus, meine Begleitung hatte nicht so viel Glück und musste am Wechselschalter warten.
Kurz vor 2 Uhr morgens stehen wir am Ausgang und suchen nach dem vereinbarten Schild mit unseren Namen, aber leider weder
Schild noch sonst was, was für uns bestimmt aussieht. Lediglich Taxifahrer, die ihre Dienste anbieten. Wir beschließen zu
warten. Gegen halb drei versuchen wir es bei der sehr netten hilfsbereiten Dame von der Information, doch auch der
Aufruf über die Lautsprecheranlage des Flughafens bleibt erfolglos. Auf einer Bank machen wir es uns mit den Füßen
auf den Koffern bequem und warten weiter... Gegen 4 Uhr beendet die nette Dame von der Information ihre Dienst und fragt
wie es mit uns weiter ginge - jedenfalls hat sie den Tip mit dem Cafe im Obergeschoss für uns. Der ersten kubanischen Kaffee
und Zeit Plan B schmieden.
Um fünf Uhr beschließen wir dann auf eigene Faust in die Stadt zu der Adresse unserer Casa zu fahren.
Ein Taxi ist schnell gefunden und auch ein akzeptabler Preis vereinbart (auch in Kuba sollte immer gehandelt werden und v o r
Fahrtantritt der Preis feststehen!), Koffer ins Auto und los geht die Fahrt. Bereits beim Anflug auf Kuba sahen wir eine
für Mitternacht reichlich beleuchtete Stadt von oben, jetzt auf der Fahrt wieder. In Havannas Vorstadt ist alles gut
beleuchtet, die meisten Häuser mit hohen Zäunen umgeben. Auf den geschätzt 30 km sehen wir Traktoren und
Pferdefuhrwerke auf der Autobahn, erleben Straßen die nur Kennern schnelles Fahren erlauben.
Wirklich interessant wird es nach dem Einfahren in die Altstadt, enge Straßen mit furchterregenden Schlaglöchern, viele Häuser in kläglichem
Zustand, von außen gesehen eher Abbruchreif als für Wohnzwecke geeignet. Unser Ziel lag in "Habana Vieja", der Altstadt. Für
Sonntagmorgen 6 Uhr sind erstaunlich viele Leute zu Fuß und mit Fahrädern unterwegs. Als dann der Taxifahrer vor dem Haus
mit unserer Casa hielt, glaubte ich erstmal an einen schlechten Scherz. Doch der Taxler suchte in dem Haus erfolgreich nach
der Casa und führte uns anschließend zur vergitterten Eingangstüre. Unsere Vermieterin öffnete dann auch mit einem
etwas verschlafenen Gesicht und bat uns hinein. Vorher versuchte ich mich noch bei dem Taxler zu entschuldigen und zahlte
die Fahrt.
Unsere Ankunftszeit incl. Flugnummer war wohl auf dem Übermittlungsweg nach la Habana, wie so manches weiteres Detail verloren gegengen, so hatte
unsere Wirtin unsere Abholung auf Mittags um 13:00 Uhr, also "pm 01:00"(post meridiem = nachmittag) geplant. Doch trotz allem
gab es einen sehr herzlichen Empfang und, nachdem wir uns nach knapp 40 Stunden unterwegs endlich mal wieder geduscht hatten,
ein sehr gutes Frühstück.
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Mit viel Sonnenschutzcreme bereiten wir uns auf den ersten Stadtgang vor. Die Frau "unseres Kubaners" wird uns Habana Vieja
zeigen. Vorher haben wir noch unser Gepäck von den "Grüßen" aus Deutschland befreit. Durch die engen Gassen geht es über den
Plaza Vieja vorbei an der Basilika de Sanfrancisco de Asis, dem Capitol zum Museum der Revolution und zum Beginn des Malecon.
Unterwegs sehen wir viele der bunten Oldtimer, die uns hupend ihre Taxi-Dienste anbieten. War es am Morgen eher ruhig, ist die
Stadt bis Mittag erwacht. Überall bieten kleine Händlier ihre Waren an, die Sonne brennt karibisch und wir suchen uns für eine
Kaffeepause ein luftiges Restaurant. Auf dem Rückweg entlassen wir unserer Führerin zu ihrer Tochter und lassen le Habana auf
uns wirken. Tanzgruppen auf Stelzen mit Musik begleitet von Klingelbeutel schwingenden Clown ziehen durch die Stadt und wollen
natürlich für Fotos Bares haben. Vor und in den Restaurants spielen Kapellen, die dicke Frau in gelbem Kleid mit Zigarre steht
ebenso Modell wie die vielen anderen aus Kubaberichten bekannten Fotomotive. Fotos kosten mind. einen CUC - jeder möchte
oder muss am Tourismus verdienen. Nach einer Rast auf eine schatteigen Bank in einem der vielen schönen Parks machen wir uns
auf den Weg zurück zur Casa, duschen und schlafen. Bis auf Nickerchen im Flugzeug oder am Flughafen waren wir doch schon viele Stunden auf den Beinen.
09.04.2018
Die Nacht war weniger ruhig, die Kubaner sind ein eher lautes Volk. Bis weit nach Mitternach hörten wir sie von der Straße und
morgens um 5 Uhr krähte lautstark Hahn von gegenüber, die ersten Kubanos diskutieren mit dem Zigarettenverkäufer vor dem Haus.
Nach dem sehr guten Frühstück und der Klärung unserer weiteren Reiseroute und Unterkünfe ging es wieder in die Stadt. Mit
einer eher ziellosen aber äußerst interessant Erkundung von Vieja ging es los. Über Centro und Vedado gelangten wir an
das "Jose Marti Memorial", ein über 100 m hoher besteigbarer Turm. Um überhaupt dorthin zu kommen war pro Person der erste
CUC fällig, 6 weitere p.P. für die Auffahrt mit dem Lift zur Spitze. Die Investition bescherte uns einen grandiose Aussicht
über Havanne. Laut einer Inschrift sind es von hier 8327 km nach Berlin. Weiter ging der Weg runter zum Malecon, der Straße
direkt am Meer. Dort suchten wir nach der Niederlassung unseres Autovermieters, gefunden haben wir Cubacar. Mangels Internet
oder einer Hardcopie wussten wir nicht ob das nun unsere Abholstation sein, aber wir vertrauten auf den Taxifahrer am
Dienstag.
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In 2. Reihe zum Malecon kehrten wir ein, hauptsächlich wegen Durst, aber auch das Essen war ok. Auf Wunsch einer einzelnen
Dame führte unser Weg zur Casa am Botanischen Garten vorbei. Als vermutlich die letzten Gäste zahlen wir 10 CUC - ohne
Eintrittskarte. Ein schöner Park - schön aber ohne besonderen Highlights. Das Schmetterlinshaus war bereits geschlossen. Auf
einer Bank, abseits des Strassenlärms konnten wir uns im Schatten ausruhen. Leider fand sich auch hier im und angrenzend
wunderschöne alte Bausubstanz ohne Anzeichen einer aktiven Erhaltung. Durch Centro und Vieja ging es zurück zur Casa. Geduscht
und um halb 8 Uhr nochmals los zum Malecon. Dort ist es zwar angenehm luftig aber auch laut und die Luft von den Abgasen der
meist alten Autos nicht die beste. Auf der Plattform am Meer lässt es sich aushalten bis wir den Rückweg durch die Altstadt
zur Casa gehen.
10.04.2018
Zeitig auf, das Leben ist hier auch in der Nacht aktiv... Nach dem guten Frühstück geht es heute ertmal Richtung Hafen, ein
norwegisches Kreuzfahrtschiff spuckt eine Masse Touristen aus, die schnell die Stadt bevölkern. Wir gehen zum Plaza Vieja
und fahren mit dem Lift 8 Stockwerke hoch zu Camera obscure. Auf einer Dachterasse mit traumhaften Blick über die Stadt. Die
Camera obscura bildet auf einer konkaven Fläche die anvisierten Stadtteile, Häuser und Plätze ab. Nach der interessanten
Vorführung genossen wir es noch ausgiebig die Stadt von oben zu sehen. Unser nächste Ziel, das Museo Afrika. Hier werden von
Fidel Castro's Afrikreisen mitgebrachte Stücke gezeigt. Auf dem Weg zum Palacio de los Capitanos Generales kamen wir
an der sehr interessanten Vorführung junger Künstler zum Thema Müll vorbei. Nach einer Pause im Park des Plaza Armas betraten
wir das Palacio de los Capitanes Generales, das Stadtmuseum. Der Innenhof mit Gewölbegängen rundherum, in der Mitte viel Grün.
Im ersten Obergeschoß wurden wir von einer leicht aufdringlichen Angestellten in Beschlag genommen. Sie erklärte uns auf
englisch und spanisch die Exponate und führte uns durch die Ausstellung. Besonders nervig empfand ich die dauernden Ansagen,
von wo ich bitte was zu fotografieren hätte. Nach einem weitern Teil der Ausstellung, durch die Klimanalage sehr angenehm,
waren wir diese Dame wieder los, selbstverständlich gegen einen CUC in die aufgehaltenen Hand. Auf einem kurzebn Stück zur
gegenüberliegenden Seite durften wir und einige kleine Ausstellungsräume alleine ansehen. Die rechte Seite wurden wir dann
wieder geführt. Diesmal wurden und insbesonderem die Pozellanteller sehr ausführlich vorgestellt... selbst einige Stücke aus
Meißen waren dabei. Kurz vor Schließung verließen wir das Palacio und schlugen den Weg durch Vieja zur Casa ein, Dusche war
dringend fällig.
Für den Abend hatten wir unsere Vermieterin zu "Don Lorenzo", einem der angesagten Restaurant in Vieja eingeladen. Vor einer
unscheinbaren Türe stand der Werber, der uns oben per Klingel anmeldet. Von oben wird begutachtet und entschieden wer rein
darf, wir hatten Glück, die Tür wurde geöffnet. Über eine schmale Treppe ging es hoch zum Dachgarten, wo sich das Restaurant
befand. Es ist etwas eng, zugestellt mit Tischen, Aquarium und Sonstigem. Zu trinken bestellten wir Malte (ein Malzgetränk -
made in China) das Angebot an Speisen war sehr teuer und für mich nicht sonderlich verständlich. Die Wahl fiel auf Paella -
Senioren-Portion. Unsere Paella war nicht mit Fisch, sondern mit Fleisch, das mich eher an Hundefutter erinnerte. Der Reis
mit Bohnen war aber gut (solange man nicht an den Preis dachte). Auch unsere Wirtin war nicht glücklich mit ihren Shrimps.
Kurz vor dem nahenden Tropengewitter zog es uns zurück zur Casa. Dort saßen wir noch bis nach Mitternach und unterhielten uns.
11.04.2018
Nach dem wieder sehr köstlichen Frühstück starten wie gegen 09:00 Uhr mit den Koffern in der Hand zum Passagierhafen um ein
Taxi zur Autovermietung zu bekommen. Es standen nur Oldtimer und sofort wurde uns bei 30 Grad ein Cabrio zu 25 CUC angeboten -
zu teuer - aber wir erhaschten einen alten Chevi für 10 CUC. Abenteuerlich! Jeder deutsche TÜV-Ingenieur hätte einen Anfall
bekommen:-) Doch kurz von 10:00 Uhr, der vereinbarten Übernahmezeit standen wir bei Via Rent a Car, Havanna. Kurz nach
12:00 Uhr konnten wir dann endlich mit unserer Coche - eine etwas runter gekommener Peugeot 206 - vom Hof rollen. Das Auto
wurde uns ans "sehr gut Auto" übergeben - rundherum Kratzer, Dellen, keine Antenne, kein Heckwischer... Achso - Automatik,
nachdem meine Begleitung sowas noch nie gefahren war, schlängelte ich mich durch den Verkehr aus Havanna heraus. Die Fahrt auf der
Autobahn war weniger aufregend, die Landstraße schon interessanter. Am Abzweig nach Terazzas wurden wir von einem Kubaner
angehalten, der sich seine Mitfahrt mit Penetranz ergatterte. Als Ernesto stellte er sich vor und zeigte auch gleich die
Tätowierung von Che Guevara auf seinem Oberarm. Er müsse wegen Dokumenten zu seinem Vater nach Terazzas, der dort bei der
Naturparkverwaltung arbeiten würde. Er selbst sei bei der Naturparkverwaltung in Vinales tätig. Schnell kam auch die Frage,
ob wir nach Vinales fahren und ob er dorthin mitfahren könne. Na, da er nun schon mal im Auto saß - warum nicht.
Kurz vor Terazzas stieg er aus und wir fuhren die Öko-Stadt aus den 60ger Jahren zu besuchen. Zum Parken waren wir schon mal
wieder einen CUC los. Schön gelegen am Hang über an einem See, vermutlich Ferienwohnungen, oben gekrönt von einem Hotel. In
diesem bekamen wir dann bei bester Ausscht einen guten Kaffee serviert. Als wir zum vereinbarten Treffpunkt kamen, lief
Ernesto stark schwitzend am Straßenrad. Auf der kurvigen Landstraße ging es weiter bergauf bergab nach Soroa zu einem bekannten
Orchideen-Park. Auf dem Parkplatz angekommen, fertig für denPark, zeigte Ernesto uns das rechte Vorderrad, das deutlichen
Druckverlust aufwies. Also Rad wechseln... erstmal Koffer raus, dann Werkzeug und Wagenheber aus dem Kofferraum. Der
Radschlüssel war jedoch schon dermaßen ausgeleiert und auch verbogen, dass damit die knacke festen Schrauben nicht zu lösen
waren. Nach vielen vergeblichen Versuchen zog Ernesto mit dem Schlüssel los, um einen Busfahrer und einen PKW-Fahrer in der
Nähe um Hilfe zu bitten. Wenigstens meine Begleitung konnte in den Park um sich die Orchideen anzusehen, ich musste mich um das Rad kümmern.
Zwischenzeitlich kamen zwei junge Frauen mit ihrem Leihwagen zum Parkplatz, nur leider hatten sie 19" Radmuttern und
keine 17" wie der Peugeot... Ernesto war um die Ecke die Straße runter verschwunden und kam nach einiger Zeit ohne Hilfe
wieder. Er erzählte von einer Werkstatt etwa 300 Meter die Straße runter. Eine machbare Strecke mit dem halbplatten Reifen.
Also Wagenheber, Werkzeug und Koffer wieder rein, beim Parkplatzwächter eine Nachrichtfür meine Begleitung hinterlassen und los. Die
Werkstatt entpuppte sich als weiterer Parkplatz, auf dem Ernesto allerdings bereits alle anwesenden Autofahrer nach einem
passenden Radschlüssel gefragt hätte und wir sollten auf weitere, neu ankommenden Autofahrer warten... Der dortige
Parkplatzwächter, ein in voller Kraft stehender Bodybuilder, versuchte sich ebenfalls an den festsitzenden Schrauben und
hatte Glück! Das Rad war dann schnell gewechselt und wir wieder zurück am Orchideen-Park. Meine Begleitung hatte ihren Rundgang ebenfalls
beendet und so ging es mit Notrad los Richtung Vinales.
Auf dem Weg dorthin wurde nahe der Autobahn nach einem Reifenservice gesucht, da das Notrad ebenfalls Druckschwächen zeigte.
Wenige km später mussten wir die Autobahn Richtung Vinales verlassen und befanden uns auf einer engen holprigen Landstraße.
Unser Mitfahrer befahl nun mehrfach anzuhalten, mal um mit Kubanos zu quatschen, mal um beim Bauer am Straßenrad Früchte
zu holen. Vorher, noch auf der Autobahn fragte er nach unserer Casa und betitelte diese als unehrlich und viel zu teuer und
ob wir den schon bezahlt hätten. Wir hätten fest gebucht, sagten wir darauf. Er würde uns eine viel bessere und presiwertere
asa zeigen und wir sollen ja nicht in die von uns gebuchte Casa gehen. Nachdem wir ihm erklärten, wir würden unsere Casa doch
lieber erstmal ansehen, veränderte sich seine Ton vom anfänglich dankbaren Mitfahrer zu einem wenig freundlichen,
befehlshaften Ton. Kurz vor Vineales zeigte er uns eine sehr schönen Aussichtspunkt über das Tal und die Stadt, an dem wir
sicherlich vorbei gefahren wären. Nachdem wir den Blick genossen und einige Fotos gemacht hatten, rief Ernesto plötzlich
wenig freundlich zur Weiterfahrt.
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Auf den folgen Km runter in die Stadt verstand er plötzlich kaum mehr Englisch, meine Frage nach einem Reifenservice konnte
oder wollte er plötzlich auch nicht mehr beantworten. In Vinales zeigte er nur kurz im Vorbeifahren den Service neben der
Tankstelle. Einige hundert Meter weiter mussten wir an einer Gaststätte anhalten. Wir sollten jetzt dort rein und essen,
nachdem wir ablehnten, müssten wir uns die Gaststätte mindestens von innen ansehen. Als wir auch dies
verneinten sackte Ernestos Laune sichtlich in den Keller, er wurde immer unfreunflicher. Ich bat ihn uns unsere (ihm bekannte)
Casa zu zeigen. Er lotste uns weiter und meinte plötzlich dieses Haus wäre unser Casa. Leider konnten wir keinerlei Schild
sehen und fragten mehrfach, ob das die von uns bebuchte Casa sei. Nachdem er dann nochmals, nun auffällig lange in die
Notiz schaute, gab er zu, das dies nicht die von uns gebuchte Casa sei, sondern sein Vorschlag und wiederholte die Vorwürfe
gegen unser gebuchte Casa Golla. Nachdem ich ihn mehrfach auf unsere Buchung hinwies, wurde er laut bis ich ihn mit einem
ebenfalls sehr lauten "Stop" zum schweigen brachte. Wir fuhren zurüch stadteinwärts, wo er kurz vor der Hauptstraße ausstieg.
Wir machten uns jetzt alleine auf die Suche nach unserer Casa und mussten lernen, dass in Kuba die Hausnummer der
Querstraßen von einer Stichstraße jeweils nach Qst und West von eins hoch gezählt werden.
Dummerweise hatten wir im Osten statt Westen gesucht. Also umkehren und bald standen wir von der Casa Gallo. Ein sehr sehr
netter Empfang von unserer Wirtin, die sich sicherlich fragte, warum erst meine Begleitung und kurz darauf ich uns nach dem Preis
erkundigten... Alles gut! Koffer ausgeladen, Auto an der Hausmauer geparkt, duschen! Nach ein paar Minuten in die Stadt.
Die Mainstreet runter und wieder rauf, in einer hübschen Eckkneipt fand sich ein Tisch auf der Terasse und die ersten Mojito
in Kuba, für mich noch ein Sandwich und ein zweiter Mojito. Leicht angeduselt ging es zurück in die Casa und nach ein paar
Minuten auf der Terasse, duschen und Bett!
12.04.2018
Bei unserer Anreise hatte die Vermieterin uns von Wanderungen und Ausritten in das Naturschutzgebiet nahe Vinealis erzählt.
Gut geschlafen und fein gefrühstückt, hatten wir uns zu einem Ausritt entschlossen. Bedenken wegen der dürren Pferde
an den Straßenrändern konnten glücklicherweise zerstreut werden, den Wandern bei über 30 Grad... Vor der Haustüre wurden
wir mir einer Kutsche abgeholt und durch die Stadt zur Ranch gebracht. Dort wurden die Gruppen selektiert und damit war auch
die Befürchtung der Massen passee. Der erste Cowboy erklärte uns viel Interessantes zum Anbau und Weiterverarbeitung des
Tabak bis hin zur Herstellung der Zigarren. Unsere erste original kubanische Zigarre schmeckte zicht schlecht.
Ab auf die Pferde, Aufsitzen und los gings. Die Tiere kennen den Weg zur genüge. Ein uns begleitender Cowboy kam dann aber doch
noch hinterher. Die ersten Meter waren doch sehr gewöhnungsbedürftig, doch das legte sich nach kurzer Zeit und wir ritten wie
wenn wir unser Leben nichts anderes getan hätten, oder besser, wie es unseren Pferden gefiel.
Vorbei an abgeernteten Felder, bunten Blumen und sehenswerten Gemüsegärten war die erste Station eine "Kaffeeplantage". In
etwas holprigen aber gut verständlichem Deutsch wurde vom Kaffeestrauch bis zum Kaffepulver die Herstellung erklärt. Zur Erfrischung
wurde Mojito oder Saft aus Zuckerrohr angebten. Letzterer war zwar süß aber schmackhaft, bei 30 Grad sicher auch ratsamer als Mojito.
Auf Nachfrage erkläte unser Guide die umstehenden Bäume und holte auch Früchte von einem Affenbrotbaum zum probieren.
Anschließend ritten wir zu einem See mit Bademöglichkeit. Leider war die Wassertemperatur eher Badewannennieveau. Wir
badeten nur die Füße in dem warmen Wasser... danach gab es Säfte einmal direkt aus der Kokusnuss und Guavensaft. Beide
schmeckten sehr gut, die Kokusnuss wurde anschließend gespalten und wir konnten das Frucktfleisch essen. Nach dieser
ausgiebigen Pause ritten wir zurück. Ein wunderschöner Ausflug - äh Ausritt! Zurück in der Stadt liesen wir uns erstmal auf
dem Kirchplatz nieder, doch bald zog es uns in die Casa unter die Dusche. Eine weitere Runde durch die Stadt war in der
brennenden Sonne schnell beendet und es zog uns zurück. Gegen Abend machten wir uns trotz Regen verheißender Wolken
stadtfein.Unsere Vermieterin erklärte uns noch ein gutes Restaurant und wir zogen bei angenehmen Temperaturen nochmal los. Das
Essen war gut und reichlich, der Mojito fein und der Spaziergang durch die Nacht sehr angenehm. Nachts weckte uns ein netter
Nachbar, der erst nach geraumer Zeit mit Hilfe der Polizei beruhigt werden konnte.
13.04.2018
Nach dem Frühstück starteten wir gegen 3/4 9. Erst zur Tankstelle um "voll" zu tanken. Etwa 20 CUC später, "Voll" -pendelte
sich bei gute "Halbvoll" ein. Komisch, wird wohl Geber oder Anzeige einen Mackem haben. Bei Pinar del Rio auf die Autobahn geht
geht es südlich an Havanna vorbei bis nach Cienfuegos. Zwischen 80 und 100 ist gut für den Spritverbrauch, denn an der ersten
Tankestelle "no Gasolin", an der zweiten "only Diesel" gehen an der dritten Tankstelle dann doch 53 Liter in den 55 Liter Tank.
In Cienfuegos machen wir eine Pause und sehen uns auf einem Spaziergang etwas die schöne Stadt mit Aussichtsturm und Dachgarten
auf einem sehr schönen herrschaftlichem Haus an.
Die Straße nach Trinidad war auch ein Tummelplatz für Krebse von angrenzenden Strand, was viele der Tiere das Leben kostete
und uns zu einer sehr langen Fahrzeit nötigte. Nachdem wir unsere Unterkunft gefunden hatten und der Anmeldung erledigt war
ging es noch eine Runde durch Trinidad de Kuba.
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14.04.2018
Das Frühstück im kühlen Innenhof der Casa war gut, der Kaffee nicht wirklich. Im Anschluß war die Rezeption wegen WLAN
gefragt. Schnell wargeklärt, dass auch wenn es in der Casa eigene WLAN-Router gibt, es nicht ohne Zugangscodes der
Telefongesellschaft klappt. Die Niederlassung der Autovermietung bekamen wir auf einer Stadtkarte erklärt. Also los. An der
Vermietung war erstmal niemand da, doch der Torwächter kommunizerte unser Reifenproblem quer über den Hof. Somit stand ich
zwar in der Schlange zum jetzt endlich besetzten Büro, doch bald kam der Mechaniker auf uns zu. Nach kurzer Begutachtung des
Rades meinte er, er sein in 10 Minuten wieder da. Bald kam er mit dem Rad zurück und tauschte es. Einen so schnellen und
kostenlosen Service hatten wir nicht erwartet! Das Auto zurück zur Casa und endlich Trinidad erkunden. Erstes Ziel war das
Museo Municipal. Stadtgeschichte in einem ehemaligen Herrenhaus. Das Besondere war der Turm mit guten Blick über die Stadt.
Angenhem bei den tropischen Temeraturen sind die Parks, insbesonderem wenn eine Bank im Schatten frei ist. Bald ging es
weiter zur Casa Musica, wo sich auf der Treppe ebenfalls ein schattiges Plätzen für uns gab. Im alten Trinidad fanden wir
auch die Kirche Iglesia de Santa Ana. Verschwitzt zog es uns in die Casa zurück, duschen musste sein.
Nach eine Pause im Kühlen starteten wir wieder in die Altstadt, Kaffee war der Wunsch. Aber so richtig sagte uns kein
Kaffee zu... Bis wir an einer sehr alten Gaststätte, im vorbei gehen eine Appetit anregende Pizza auf einem der Teller sahen.
Die Einrichtung hatte ebenso ein etwas kurioses aber anziehendes Flair - und Platz war auch - auf einer Holzkiste und einem
alten Fernseher. Das Essen war so gute wie es aussah, das Ambiente ein Genuss. Wieder im Schatten der Kirche, kam die Idee
ans Meer zu fahren. Also ab in die Casa Badesachen holen und los nach Playa Ancon. Der Weg dorthin bot tolle Aussichten auf
das Gebirge. In Ancon steuerten wir den ersten Strand an. Das Wasser war angenehm warm und doch erholsam. Leider verhinderte
eine Steinschüttung einen Schmerz- und Unfallfreien Zugang zum tieferen Meer, gerne wären wir doch eine Runde geschwommen.
Ein Strandspaziergang war eine schöne aber sehr heißen Alternative. Noch einige Zeit saßen wir am Strand und sahen den
Treiben zu. Zurück zur Casa, duschen und gemütlich auf der Terasse bei Sangria und Mojito dem Duo mit kubanischen Weisen
lauschend ließen wir den Tag ausklingen.
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15.04.2018
Sonntag. Heute sollen Dampfzüge in das Tal der Zuckermühlen fahren. Den Bahnhof haben wir gestern schon gefunden. Die
Lokomotiven stehen leider alle so kalt wie Tags zuvor. Ein passionierter Lokführer lädt uns auf die Lock ein und erzählt
von der guten alten Zeit. Derzeit sind alle drei Dampfloks amerikanscher Bauart nicht betriebsbereit und werden es wohl auch
nicht mehr werden. Der jüngere Lokführer führt uns noch zu dem aktiven Triebwagen und zeigt uns voller Stolz den Voith
V-8 Motor aus deutscher Produktion. Er läd uns ein um 17:00 Uhr wieder am Triebwagen zu sein, um 17:30 Uhr ging eine Fahrt
durch das Tal der Zuckermühlen und für nur 10 CUC pro Person hätten wir gute Plätze.
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Wir eisen uns los und fahren mit dem Auto in das Tal. Nach einer guten halben Stunde sind wir in Manaca. Über einen Weg von
bestickten weißen Tücher besäumt, gehen wir zu dem Turm, von dem aus früher die Sklaven bei der Arbeit überwacht
wurden. Eine herrliche Rundumsicht über das Tal bietet sich. Leider ist weder hier noch in unserem Reiseführer erklärt, wo
die Zuckermühlen sich befanden. Ein - zwei große Gebäude könnten die letzten Zuckermühlen sein. Der Rest von einer ganzen,
die Welt mit Rohrzucker versorgenden Industrie. Die Suche nach der verbliebenen Zuckermühle bzw. den Resten davon endet mit
einer Rundtour über sehr schwierige Straßen und Wege. Als wir endlich wieder an der richtigen Straße sind, entscheiden wir
uns, noch etwas von der Gegend zu sehen. Nach einigen Kilometern ist von der akzeptablen Straße nur noch ein mit Schlaglöchern
und Wellen übersäter Schotterweg übrig - die folgenden 35 km lang. Aus Militär-Lkw gebaute Busse, sehr wenige Pkw,
Pferdekutschen, Reiter, Rinder und Schweine begegnen uns. Ein Radfahrer überholt uns bei über 40 Grad Außentemperatur mehrfach.
Wir können uns wenigstens freuen, dass die Klimaanlage funktioiert.
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Bei Matagua gab es dann wieder eine befestigte Straße und bis Minicaraqua war es gut zu fahren. Doch nach dem Abzweig nach
Trinidad wurde die Straße wieder zusehends schlechter. Mehrfach legten wir Foto- und Kuck-Stops ein. So auch kurz vor
Escambray, wo es einen späten Kaffee gab. In der Touristeninformation am Hotel Escambray suchten wir nach Information zu
Topes de Collantes, doch außer einigen Angeboten zu Wanderungen war dort nichts mehr zu erfahren. Die Fahrt zurück nach
Trinidad war neben interessanten Straßenzuständen auch links und rechts der Straße sehr interessant.
Bei der Casa angekommen, Duschen und in die Altstadt zum Essen in "unser" Lokal. Nach Nudeln und Pizza, feinem Salat und
geschmackvollem Sangria unternahmen wir einen Verdauungsspaziergang durch die Stadt an die Casa zurück.
16.04.2018
Regen überrascht uns zum Frühstück, gut für das verstaubte Auto, weniger gut für unsere Planung... Erstmal stand aber der
Umzug in die nächste Casa, zwei Häuser weiter an. Bis alles erledigt und bequatscht ist, dauert es in Kuba.
Nach 10:00 Uhr waren wir dann am Hotel Escambray. An der Information zum Naturpark war gut betrieb, die Gruppem wurden bereits
von ihren Führern gebrieft. Wir waren da eher uninteressant. Weder eine Information zu einer der Touren noch eine Karte der
Gegend war erhältlich. Nach einigem hin und her entschlossen wir uns zu Fuß und auf eigene Faust los zu ziehen. Das erste
Hinweisschild war "La Batata". Ich ging von einem Wasserfall aus... Also los! Auf anfangs guten Wegen ging es in den
Regen-Wald - meine Jacke lag nach dem Umzugs hin und her in der Casa, glücklicherweise war noch ein Regenschirm dabei.
Der Weg wurde nach und nach interessanter, teilweise ein ausgewaschenes Bachbett. Die "La Batata" war bald gefunden. Nun
stand da plötzlich "Gruta" davor - nix mit duschen unter dem Wasserfall. Nun stellte sich auch die Frage den Weg zurück oder
dem Schild "Frernandez Codina" folgen. Letzeres konnte in maps.me als Campingplatz gefunden werden und so entschieden wir
weiter in den Dschungel zu ziehen. Gefühlte 5 Kilometer ging es bergauf, bergab auf schmalen, teil rutschigen Wegen weiter,
links und rechts tropischer Wald. Mit nachlassendem Regen hörten wir Vogelgezwitscher, uns gänzlich unbekannt. Sahen
wunderschöne Blumen und schier unberührte Natur. In die Nasen stiegen unbekannte aber doch sehr angenehme Gerüche. Irgendwann
war auch "Parque Codine" erreicht, ein idyllisch gelegener ruhiger Campingplatz. Hinter der Hazienda flog ein blaugrüner
Kolibri von Blüte zu Blüte, leider war er schneller weg, als ich den Foto zücken konnte. Auf dem Campingplatz suchten wir nach
einer Höhle - maps.me hat so einige schwächen. Dem einsetzenden Starkregen entfliehend war uns nach Kaffee, an der oberen
Hazienda wurden wir zu unteren geschickt. Dort hatten bereits die mit Allrad-Lkws hierher gefahrenen Wandergruppen aus der
Touristinformation Platz für ihr Mittagessen eingenommen. Doch wir fanden auch noch einen Platz und bei der gut deutsch
sprechenden Wirtin war unser Bestellung schnell erledigt. Der Kaffe schmeckte gut, der Regen vorbei, so machten wir uns
wieder auf die Socken. Am Ausgang stand ein Schild mit einem Rundweg um das Resort. Angefangen bei der vorhin gesuchten
Tropfsteinhöhle mit riesigen Stalaktitten und schmerzhafte Felszacken am Ausgang, weiter in einen Orchideengarten, der
jahreszeitlich bedingt nur wenge Blüten zeigte, zu einem Aussichtsturm, der einen bösen Felsen und knappe Blüten schnell
vergessen ließ. Viele Bilder von dem tollen Ausblick bis nach Trinidad und die Küste wurden hier auf den Chip gebannt.
Weiter führte der weg in das Tal mit einem kleinen Bach und munter herum springenden Fröschen, ein mächtiger Bambusstrauch,
wenig weiter mehrere Bänke und eine Feuerstelle, weiter zu einem Teich mit einer zurück gesetzten Yoga-Insel. Leider war
das auch schon das Ende dieser schönen Runde.
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Der Rückweg zum Auto führte über den Fahrweg für die Besucherbusse - allradgetriebeneische Militär-Lkw mit Bänken auf der
zur Passagierkabine umgebauten Ladefläche. Insgeheim hatte ich gehofft, der Weg sein nicht so Berg und Tal. Ätsch - es hat
schon seinen Grund, warum hier allradgetriebene Lkws fahren. Die Belohnung für den leicht beschwerlichen Weg war später auf
dem Berggrat die herrliche Aussicht in das Gebirge! Bis zum Auto war es doch noch ein ganzes Stück, so dass die ganze
Runde 16 km lang war. Unser Glück waren die moderaten Temperaturen. Die Autofahrt zurück nach Trinidad war zwischenzeitlich
bekannt, so konnten wir etwas mehr die tolle Aussicht genießen. Zurück in der Casa erstmal die nassen schmutzgen Schuhe
ausziehen und ab Richtung Dusche. Vorher bekamen wir noch die Adresse der Casa in Santa Clara, moderiert von einer Frau, die
in Dresden studiert hatte. Sie bat uns einen Brief zu einem deutschen Freund mitzunehmen und diesen in Deutschland einzuwerfen.
Das machen wir doch gerne! Ich war nochmals schnell los zum Galdautomaten und Wasser holen. Später wollten wir wieder in
"unser" Restaurant zum Essen. Glücklicherweise waren dort jedoch alle Plätze besetzt, so sind wir weiter die Straße rauf und
haben ein stilvolles ruhiges Restaurant gefunden. Der landestypische Sangria schmeckte hervorragend, der Fisch mit Gemüse
entpuppte sich als 4-Gänge Menü vom Feinsten. Satt und zufrieden sind wie nach dem Essen zurück zur Casa und bald ins Reich
der Träume.
17.04.2018
Nach dem Frühstück pachten wir unsere Koffer ins Auto und erstmal zur Tankstelle, wo ich versehentlich einem Taxifahrer seinen
Sprit weg getankt habe. Sorry, das System an den kubanischen Tankstelle ist sehr gewöhnungsbedürftig: Zuerst wird dem
Tankwart die zu tankende Menge sowie die Zapfsäule genannt und bezahlt, dieser schaltet dementsprechend frei und man kann sein Auto tanken;-)
Also bekam der Taxifahrer die 20 CUC und sorry, lächeln und Schultern zucken. Wir haben die Strecke nach Santa Clare über
Escombry gewählt, zwar zur Verwunderung unseres letzten Casa-Vermieters und auch die Strecke kennen wir schon großteils,
doch ist diese Strecke etwa 80 km kürzer - und schön.
Heute halten wir mal am Mirador, kurz hinter Trinidad. Hier hat man einen sehr schönen Ausblick ber das Bergland, über
Trinidad bis zum Meer, rechts bis zu dem Höhenzug vor Cienfuegos und links in das Tal der Zuckermühlen. Weiter geht die Fahrt,
heute bei ertsmal erheblich mehr Betrieb auf der Straße, doch nach der Tourist-Information Escombry wird es zusehends ruhiger
auf der Straße. So können wir uns Zeit lassen und den Straßenschäden großzügig ausweichen. Mit einem Fotostop fahren wir
gemütlich nach Santa Clara. Wir sind für die Casa zu früh dran und beschließen das Che Gueevara Museum und Mausoleum gleich zu
besichtigen. An dem weithin sichtbarem Monument ist auch gleich ein kostenloser Parkplatz gefunden. Nach einigen Fotos von
außen wollen wir in das Museum, ein freundlicher Soldat macht uns auf Taschen und Rucksäcke aufmerksam, die nicht mit hinein
genommen werden dürfen. An dem nahen Bus-Terminal können die Sachen in Verwarung gegeben werden und wir können das Museum
besichtigen. Im Museum gibt es Bilder aus der Kindheit Che Guevara, Waffen und Utensilien aus seiner Zeit bei der
Revulution und viele, sicher sehr interessante Dokumente, die wir mangels guten Spanischkenntnissen leider nicht verstanden.
Im Anschluß suchten wir unsere Casa für diese Nacht, verstauten unser Gepäck im Zimmer und das Auto in der Garage. Nach der
üblichen Registrierung machten wir uns auf den Weg in die Altstadt von Santa Clara. Quer durch das sehr laute Centrum, war
unser erstes Ziel das Denkmal zu dem von Che gestoppten Zug von Batista-Soldaten, was zur Niederlage der Batistas und zur
Einnahme Santa Claras führte. Nächster Stop war eine zu besichtigende Zigarrenfabrik, die leider Dienstags keine Führungen
macht. Der 17.4. war aber halt ein Dienstag. Durch die Lamallen-Fenster war zwar kein Vorleser zu hören, doch wir konnten den
intensiven guten Tabakgeruch schnuppern. Für den Besuch am nächsten Nachmittag hätten wir in der Stadt Karten kaufen müssen.
Schade, den morgen früh geht die Reise schon weiter. Mit noch zwei sehr interessanten Kirchen, wovon eine auch innen
besichtigt werden konnte, waren die Highlights von Santa Clara auch schon gesehen. Der Hunger lenkte uns auf den Broadway. An
einem Restaurant waren nur noch Plätze in der prallen Sonne frei, beim nächsten alles besetzt und bei dem dritten -
na, wenigstens das Wasser war gut, der Rest...
Auf dem Spaziergang raus aus der City in Richtung unserer Casa fanden wir noch eine weitere schöne Kirchenfassade in
wunderbarem Abendlich, nur leider ein Bus mittig davor... Dafür gegenüber ein passendes Lokal für unseren Abenddrink. Da wir
bereits gegessen hatten fragten wir zögerlich, ob wir auch für nur einen Drink Platz nehmen dürften - sehr freundlich wurden
wir hinein gebeten, schließlich waren wir die einzigen Gäste. Ein Solist begann Gitarre zu spielen und zu singen, der Mojito
schmeckte hervorragen und der Preis passte ebenfalls. Ein schöner Abschluß eines tollen Tages.
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18.04.2018
Ein sehr gutes Frühstück wurde uns serviert. Dann das Gepäck wieder ins Auto und raus aus der Garage. Das Auto parkten wir
nochmal vor der Casa und machten einen Morgenspaziergang in die Altstadt, um unsere Ansichtskarten auf den Weg zu bringen.
Anschließend, nun mit Auto suchten wir nach einer Tankstelle und fanden auch eine nahe des Che Monuments, passend in unserer
Richtung zur Autobahn. Meine Begleitung machte die 20 CUC beim Tankwart klar und ich tankte. Danach sollte es los gehen in Richtung
Nordküste/Havanna. Bereits beim losfahren bequatschte mich ein Radfahrer an, der mir schon vorher aufgefallen war, sofort
bemerkte ich auch den Platten. Also blieb nichts anderes übrig, als die nächste Seitenstraße rechts rein, mich bei dem
Radfahrer entschuldigen und das Rad wechseln. Der Radler erzählte uns die ganze Zeit von einem ganz nahen Reifenservice. Auf
meine Frage nach ViaRent, unserem Autovermieter erklärte er, die nächste Station sei in Santa Anna, 130 km entfernt. Mehrfach
musste ich den Radler bremsen, den er wollte schon das Rad wechseln. Ich machte das lieber selbst und wir beschlossen mit dem
Notrad weiter zu fahren. Der Radler erbte eine Zigarre und 2 CUC und verschwand. Wir packten alles wieder ins Auto, kehrten
um und hofften endlich die Autobahn zu finden.
Ob das Schild "Autopista" kurz darauf offiziell an der Straße stand, wage ich im Nachhinein zu bezweifeln... Aber wir freuten uns,
da die Navigation mit maps.me in Santa Clara nicht sonderlich gut funktionierte. Nach zusehend schlechter werdender Straße
und auch schon der Überlegung umzukehren, hielt uns ein sehr aufdringlicher "freundlicher" Radfahrer an, um zu erzählen, dass
die Straße gesperrt sein und wir hier links abbiegen müssten - beim Versuch wieder anzufahren stoppte uns der nächste
Radfahrer um uns auf den nächsten Platten, wieder hinten rechts, hinzuweisen. Nun war das richtig schlecht, da das ja schon
unser Notrad war... Schnell erklärte uns auch dieser Radler, erkenne eine "offiziellen" Reifenservice ganz in der Nähe. wir
sollen ihm folgen. Also was blieb anderes übrig - fuhren wir im Schritttempo dem Radler hinterher. In einer Seitenstraße,
vor einer zurückgesetzten Halle deutete er uns anzuhalten, er hole den Mechaniker. Wir sollen solange auf sein Fahrrad
aufpassen. Rundum Wohnhäuser, ein Pferdegespann unweit an einen Zaun gebunden, gegenüber ein neugieriger Nachbarsjunge. Nach
kurzer Zeit kam der "Mechaniker" mit dem Fahrrad und besah sich das platte Notrad. Ich lud die Kofferaus um ihm das normale,
platte Rad von vorhin zu geben. Beim Ausladen und aufstauchen am Boden hörte ich deutlich ein Pfeifen und wusste, das es wohl
kein "normaler" Platten sein konnte und endeckte auch gleich das fehlende Ventil. Nachtigall ick hör dir trappsen!!!
Der "Mechaniker" erklärte, das so ein Ventil schon mal beim harten überfahren einer Bodenwelle aud dem Rad fliegen kann -
es gibt Leute die glauben auch noch so einen Mist... Aber, in unserer Lage hilft auch besseres Wissen und diskutieren nichts.
Da steht man irgendwo in einer fremden Stadt und hat keine Ahnung wo man sich befindet, wie sollte dahin der Service von
ViaRent kommen - wo mir bereits vorher erklärt wurde, das sich die nächste Servicestation im 130 km entfernten Santa Anna
befände. Also... Der "Mechaniker" macht sich mit plattem Rad per Fahrrad auf zur "offiziellen" Werkstatt. Der Radler macht
sich gegen meine Einwände dran, das platte Notrad abzuschrauben und packt es auch sogleich in den Kofferraum. Bald kommte
auch der "Mechaniker" mit dem noch leicht nassen "reparierten" Rad zurück. Der Radler macht sich sogleich dran das Rad zu
montieren, ich zieh nochmal die Schrauben nach. Werkzeug und Wagenheber in den Kofferraum, Koffer hinterher und Deckel zu.
Nun zieht der "Mechaniker" sein ca. 5 x 5 cm großes "offizielles" Formular aus der Tasche und ich reiche ihm den Mietvertrag
von ViaRent, mit dem er offensichtlich nichts anfangen kann, lediglich ein Kreuz macht er über das Rad auf der Abbildung des
Autos. Mit seinem "offiziellem" Formular bekäme ich bei Rückgabe des Autos mein Geld wieder zurück. Auf dem Formular stand
was von 24,0 CUC. Ich wollte ihm 25 geben, doch erlachte nur hämisch und malte sich 240 auf die Hand... für ein Ventil und
Luft auffüllen 240 CUC! (der Monatsverdienst in Kuba liegt etwa bei einem Gegenwert von 20-30 CUC im Monat)
Sollte ich lachen oder weinen bei solcher Gaunerei? Ich erklärte ihm, dass ich nicht soviel Geld habe, worauf er begann laut
zu werden. Diskutierte über die "wahnsinige Leistung" die er erbracht habe und das kostet 240 CUC und ich bekäme das Geld
mit dem "offiziellen" Formular ja von ViaRent wieder und solle gefälligst zahlen. Nachdem wir uns nicht einschüchtern ließen,
versuchte er das Ventil wieder aus dem Rad zu schrauben. Doch wir beide stellten uns direkt vor des Rad und konnten es
verhindern. Meine Antworten auf seine Fragen beschränkte ich bald auf nur noch "Please call the Police" und das immer lauter
werdend, so das es die Nachbarschaft sicher auch hörte und - da bin ich mir sicher - auch verstand. Leider erntete ich von
dem "Mechaniker" und dem Radler nur lachen. Der zwischenzeitlich an seinem Pferdegespann werkelnde Nachbar machte den
Eindruck, als sei diese Geschichte vor seinem Anwesen eher Alltag. Als eine Nachbarin an den Zaun trat, ging der Radler zu
dieser und redete mit ihr. Eine Junge Frau fuhr kurz darauf mit einem Motorroller aus dem Nachbarsgarten an uns vorbei, ihre
Worte zu dem Radler klangen eher verätchlich...
Nach einiger Zeit versuchte der "Mechaniker" auf der anderen Wagenseite das Ventil heraus zuschrauben, was meine Begleitung aber
erfolgreich verhinderte, indem sie die Räder auf der linken Seite "verteidigte", auf meiner rechten Seite versuchte nun auch
der Radler an die Ventile zu kommen. Langsam wurde ich ungehalten und schrie nur noch nach der Polizei...
Auf mein Zeitgefühl möchte ich jetzt nichts geben, aber ich denken es war sicher schon über eine Stunde dort vergangen, als
der "Mechaniker" und auch der Radler sich ihre Fahrräder schnappten und verschwanden. Nach einmal tief Luft holen sprangen wir
in das Auto und suchten uns den schnellsten Weg, raus aus dieser Ecke in belebtere Stadtteile, auf die Autobahn - egal,
Hauptsache hier weg!
In unserer Aufregung beschlossen wir nach Trinidad zum ViaRent-Service zu fahren, um dort das Notrad wieder mit Ventil und
Luft versehen zu lassen. Damit waren wir wieder auf bekannter Strecke über den Topes de Collantes und hatten Glück,
das wir am Service in Trinidad auch für kubanische Verhältnisse schnell das Rad wieder repariert bekamen und uns endlich auf
den Weg zur Nordküste machen konnten. Ironischer Weise sei bemerkt, die Station der Autovermietung in Santa Clara lag nur wenige hundert Meter
Luftlinie vom 'Tatort' entfernt...
Die Straßen nach Cienfuegos umgingen wir wegen der Krebse. Auf der Alternativ-Route war zwar die Straßen nicht ganz so gut
ausgebaut, trotzdem kamen wir gut voran. So fuhren wir nach Aquada de Pasajeros, weiter über Colon,
Maximo Gomes, durch Cardenas nach Varadero, wo wir bei einbrechender Dunkelheit ankamen. Wenn ich mir heute die Stecke
bei Google Maps anschaue, war das nicht die beste Wahl. Aber leider gibt es in Kuba wenig Online-Navigation... Egal!
In Varadero war leider keine Unterkunft durch unsere Helferin gefunden worden, also mussten wir uns selbst umsehen. Nach etwas
suchen fanden wir auch eine Übernachtungsmöglichkeit zu einem guten Preis und stellten das Auto, zwar erheblich
später als geplant und sicher mit einigen grauen Haaren mehr, endlich ab. Unser Abendspaziergang im Dunkeln ging an den nahen
Strand - ein Traum. In einem der zahlreichen Restaurants gab es auch noch was zu Essen und dann zurück und schlafen. Ein anstrengender,
aufregender und erlebnisreicher Tag mit einem schönen Abschluß ging zu Ende.
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19.04.2018
Unser Übernachtung war heute ohne Frühstück, so dass wir erstmal runter ans Meer zum schwimmen gingen. Ja, das Meer ist hier
wirklich so blau wie in den Hochglanz-Prospekten der Reiseveranstalter!!! Morgens um halb neue auch noch richtig erfrischend
angenehm nach dem gestrigen anstrengenden Tag. Nach dem Schwimmen zurück zum duschen und in das Lokal an der Ecke zum
Frühstückskaffee. Heute wollten wir uns Varadero - DIE Halbinsel für Pauschaltouristen ansehen. Dafür bot sich der
Hop on - Hop off - Bus an. Für wenige CUC fuhren wir erstmal vorbei an Museo del Quijote bis an die Spitze der Halbinsel,
vorbei an vielen großen Hotelanlagen und einigen Yachthäfen. Der Doppelstockbus mit oben Cabrio bot einen guten Ausblick.
Auf dem Rückweg stiegen wir bei der Reserva Ecologica Varahicacos aus. Einem Naturpark in Mitten des Touristenzentrum. Mit
einem "Führer durch die Natur", einer guten Beschreibung in deutsch, machten wir uns auf in den Dschungel. Keine Angst, auf
Kuba gibt es keine aggressiven oder giftigen Tiere. Über enge Wege über Felsen mit tief ausgewaschenen Löchern, vorbei an
Touristenbäumen und vielerlei Kakteen, Termitenhügeln - Bilder sagen mehr als Worte.
Nach dem Park geht es weiter zurück mit dem Bus bis zu einem Golfhotel. Hier, neben dem aktuellen Golfplatz steigen wir wieder
aus und lassen das Rauschen des Brandung auf uns wirken, genießen den kühlen Wind und finden eine schattige Terasse für
ein leichtes Mittagessen mit Blick auf das blaue Meer.
Bevor wir wieder in den Bus steigen, lassen wir den warmen Wind, das Rauschen der Wellen, das blau des Meeres noch noch eine
Weile auf uns wirken - der Urlaub geht dem Ende zu und so schnell werden wir wohl kaum wieder in die Karibik kommen.
Stadteinwärts, vorbei an unserer Unterkunft fahren wir bis in die City von Varadero und bummeln über einen Touristen-Markt.
In zwei Hallen gibt es von vielen verschiedenen Händler x-mal das gleiche und doch bleiben wir hier und da hängen und
überlegen, wo wir unsere CUC lassen. Eine kleine Galerie mit ganz besonderen Bildern hat es uns angetan, auch waren die
Ölbilder verhältnismäßig preiswert. Doch waren die Bedenken an einen Transport im Koffer und erwarteten Schäden ein Hindernis
zu kaufen. Die Strecke zurück fuhren wieder mit dem Bus und nachdem wir in der Unterkunft die Badesachen geholt hatten, ging
es ein letztes mal an den Strand.
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20.04.2018
Start morgens kurz nach Sieben. Als erstes sollten wir das Auto voll tanken, doch die erste Tankstelle hatte geschlossen.
Laut maps.me lag eine weitere etwas weiter auf unserem Weg, doch auch dort war die Zufahrt mit Ketten versperrt - meine Begleiterin stieg aus
und erfuhr, dass die Tankstellen hier erst um 08:00 Uhr öffnen... Kommt vom früh aufstehen ;-)
Wir hatten uns für die küstennahe Route und gegen die Autobahn entschieden. Bis Matanzas vorbei an Indutrieansiedlungen und
Ölfeldern eher eben und angenehme Straßen. Durch Matanzas ging es, Großstadt bedingt etwas langsamer bis wir nach der Stadt
bis nach Playa Jabacoa über Höhenlagen bis wieder zurück in Strandnähe bis kurz vor Havanna. Durch die Stadt zur ViaRent
schickte uns maps.me noch über Nebenstraßen, doch wir waren pünklich um 10:00 Uhr an der Vermietung und konnten auch den Wagen
bald ohne Probleme zurück geben. Meine Begleitung hatte sich die Mühe gemacht, den Vorfall in Santa Clara ins spanische übersetzt um
den Herren von ViaRent darauf aufmerksam zu machen - doch das interessierte diesen absolut nicht, vermutlich war das Tagesgeschäft.
Mit dem Taxi ging es in die Altstadt zu unserer Casa. Den Nachmittag verbrachten wir in der Stadt. Am Peer lag neben einem Frachtschiff
das nächste Kreuzfahrtschiff, die Besucher hatten sich bereits in der Stadt verteilt. So konnten wir die
Russisch Orthodoxe Kirche mit den üppigen Goldverzierungen ebenso wie die Basílica Menor de San Francisco de Asís in Ruhe
ansehen. Durch schattige Parks schlenderten wir zum Palaza Vaeja um etwas zu trinken. Von dort weiter nach Centro,
vorbei an dem ehemaligen Sitz der Barcardi-Dynastie durch die Straßen von Havanna. Am Parque Central konnten wir der
kubanischen Polizei bei einer Festnahme zusehen, angenehm von einer schattigen Parkbank aus. Weiter zog es uns wieder zum
Canal de Entarada. Vorbei am Iglesia de Paula, Castillo de la Real Fuerza, Parque Luz Caballero zum Parque Cespedes. An der
Promenade wieder runter zum Plaza de San Francisco de Asis. Nach einem Abstecher in unsere Casa um die Koffer soweit
möglich zu packen, suchten wir in der Altstadt nach einem Restaurant zum Abendessen. Von einem der vielen Werbern auf der
Straßen ließen wir uns für ein kleines Restaurant mit Balkon begeistern. Das Restaurant mit Lifemusik, der Balkon, grade mal
80 cm breit, war zwar etwas eng aber sonst ganz angenehm, der Mojito sehr süß und das Essen, naja. Ein letzer
Spaziergang durch die Altstadt. Wir saßen noch einige Zeit bei einem letzten Rumlikör zusammen mit unserer Casa-Wirtin und ließen Kuba Revue passieren. Bilder zum vergrßßern anklicken
21.04.2018
Wir verpacken unsere restlichen Sachen in die Koffer und nach dem letzten guten kubanischem Frühstück, steht auch schon pünklich das Taxi bereit.
Nach einer herzichen Verabschiedung bringt uns der Chevy-Chauffer zum Flughafen. Da wir nicht sicher sind, an welchem Terminal
wir abfliegen, hält er kurz und fragt, da die beiden Terminals doch einiges auseinander liegen. Unsere Unsicherheit ist
das Online-Ticket. Da wir hier in Kuba uns nicht ins Internet "eingekauft" haben und es angeblich am Flughafen "Free-Internet
gäbe, hatten wir diesen Punkt bis zuletzt gelassen. Unser erster Anlaufpunkt war der Schalter von Copa-Airline. Dort, noch
gut eine Stunde vor Schalteröffung wurde uns gesagt, dass wir auch mit unserem Aussdruck das Ticket bekommen. So suchen wir
uns einen Platz zum Warten. Zwischendurch erkunden wir das Angebot des Airport, doch in den letzten 12 Tagen hat sich hier
nichts geändert - außer jetzt haben alle Läden auf;-) Pünktlich zu Schalteröffnung gehen wir an der Warteschlange vorbei
zu dem uns vorher gezeigten Schalter und werden wenig freundlich gefragt, ob wir den Firstclass fliegen würden und wir
sollen uns doch in die Schlange stellen... Endlich am Schalter bekommen wir unbürokratisch unsere Tickets und das Gepäck
wird aufgenommen. An der Sicherheitskontrolle geht es trotz vieler Fluggäste flüssig durch in den Abflugbereich. Mit Zwischenstop in Panama kommen wir wieder
gut in Frankfurt an und von dort mit der Auto sicher zurück nach Hause.
Mit sehr vielen sehr schönen Erinnerungen an ein tolles Abenteuer in einem wunderbarem Land. Mit Erinnerungen an liebenswerte hilfsbereiten
Menschen, die aus dem was ist und was sie haben das Beste machen. Erinnerungen an die schönen Städte, die Berge und das Meer. Auch nachdenklich machenden Eindrücken
zu dem sozialistische regiertem Land sind dabei.
Ich bin 1960 in der Bundesrepublik geboren und dort aufgewachsen. Wenn ich zurückdenke hat mir grade in
jungen Jahren vieles nicht so gefallen wie es war. Auch heute bin ich nicht immer mit allem wirklich zufrieden.
Doch nach diesem tollen Urlaub in dem wunderschönen karibischen Land, das wirtschaftlich und sicher auch politisch stark gebeutelt,
in dem viele Menschen verglichen mit uns hier in Deutschland in bitterer Armut leben und doch nicht so unglücklich sind, wie viele die
hier bei uns mit gesicherter bester Krankenversorgung und Sicherheit zuhause sind, ist mir klar geworden, wie gut es uns hier geht, wie gut ich es hier habe.
achso, wer Fehler findet, darf sie gerne behalten ;-)